1960 wurde der Lancia Flaminia Loraymo auf dem Pariser Automobil-Salon präsentiert. Das Design stammt von Raymond Loewy. Nie gehört, diesen Namen? Kann sein, aber mit Sicherheit eines seiner Entwürfe gesehen. Neben der Flaminia entwarf Raymond Loewy die Coca-Cola-Flasche, das Shell-Logo oder auch die Lucky-Strike-Packung.

 

Dieser weltbekannte Designer gab der Flaminia Loraymo nicht nur ihr Aussehen, sondern auch den Namen: „Lo“ steht für Loewy, und „raymo“ steht für Raymond.

 

Lancia lieferte seinerzeit nur die Bodengruppe mit Antriebstrang, das Einzelstück wurde dann von dem Turiner Karosseriehersteller Motto angefertigt.

 

Loewy griff bei der Gestaltung auf Lancia-Symbole zurück: so gibt die Heckscheibe das gerundete, dreieckige Lancia-Logo wieder. Andererseits wirkte die Flaminia Loraymo auch stilgebend: die Form des Dachspoiler wurde knapp 15 Jahr später beim Lancia Stratos wieder aufgegriffen.

 

Wie es sich für eine amerikanische Kreation gehört, besaß die Flaminia Loraymo innen zwei Cupholder. Anfang der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die Flaminia Loraymo in Amerika herumgezeigt, dort blieb sie dann auch zunächst. Ende der siebziger Jahre zeigte sich die Flaminia Loraymo ziemlich abgewrackt: rostig, ohne Scheinwerfer und mit verwohntem Interieur. Angeblich wurde das Fahrzeug dann vom amerikanischen Lancia-Club aufgekauft und Lancia zur Verfügung gestellt.

Bei Basso in Turin wurde der Wagen dann restauriert. Ursprünglich besaß die Flaminia Loraymo den 2.5-Liter-V6, dessen im Coupé serienmäßige 119 PS allerdings durch einen Nardi-Kit mit schärferer Nockenwelle und drei Weber-Doppelvergaser auf ca. 150 PS erhöht waren. Im Rahmen der Restaurierung wurde der Motor zurückgerüstet.

 

Wir sahen die Flaminia Loraymo im Jahr 2006 als Bestandteil der 100jährigen Lancia-Jubiläums-Show sowie im Oktober 2007 in der „collezione storico“, die sich damals auf dem alten Lancia-Gelände an der Via Caraglio in Turin befand, und durch die wir vom ehemaligen Vertriebsdirektor Dott. Enrico Masala geführt wurden.

 

Ein Bericht mit vielen Bildern über die Flaminia Loraymo gibt es auch in der „motor klassik“, Ausgabe 01/2004.

 

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